Dr. Mike Oberle

Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Kinder- und Sporttraumatologie
St. Josefskrankenhaus
Sautierstraße 1
79104 Freiburg im Breisgau
Tel: 0761 2711-2101
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Sprunggelenksverletzungen - Von der Diagnose bis zur Nachsorge

Symbolbild Sprunggelenk

Durch Umknicken des Fußes, mit und ohne äußere Gewalteinwirkung, können die Bänder der Sprunggelenke überdehnt werden oder sogar reißen. Häufig kommt es im Rahmen von sportlichen Aktivitäten zu solchen Verletzungen. Dabei ist die akute Knöchelverletzung die häufigste Verletzung. Sie macht bei allen Sportarten etwa 15 bis 20% aller Sportverletzungen aus. Besonders gefährlich für die Bandstrukturen des Sprunggelenks sind dabei Sportarten mit häufigen schnellen Richtungswechseln und Sprüngen sowie Kontakt mit Gegenspielern. Zu den Sportarten, bei denen akute Knöchelverletzungen besonders häufig auftreten, gehören zum Beispiel Fußball, Basketball und Volleyball.

 

 

Die häufigsten Sprnggelenksverletzungen

  • Instabilität des Sprunggelenks

    Eine Knöcheldistorsion entsteht, wenn Sie den Knöchel auf eine falsche Weise oder in die verkehrte Richtung drehen. Dabei können die Bänder (Gelenkbänder, Ligamente), die dazu beitragen, die Knochen des Sprunggelenks zusammenzuhalten, überdehnt werden oder reißen. Bänder stabilisieren die Gelenke und verhindern unphysiologische Bewegungen. Ein verstauchter Knöchel entsteht, wenn die Bänder über ihre normale Strecklänge heraus gedehnt werden. Die meisten verstauchten Knöchel betreffen die Bänder an der Außenseite des Knöchels.

    Bei einer akuten Distorsion können Sie spüren, dass der Knöchel der Belastung nicht standhält, insbesondere bei Ballspielen oder bei Aktivitäten in unebenem Gelände. Eine Schwellung entsteht entweder sofort oder innerhalb weniger Stunden. Der Knöchel schmerzt im Ruhezustand, und die Schmerzen verschlimmern sich bei Belastung. Nach ein paar Stunden kann eine Verfärbung aufgrund von Blutergüssen in der Umgebung des Knöchels entstehen.

    Eine Knöchelinstabilität ist die Folge wiederholter Überdehnungen. Sie verursachen eine Erschlaffung der Bänder, und ein instabiles Sprunggelenk ist ein Knöchel mit einer ständiger Tendenz zu neuen Distorsionen, d. h. Verdrehungen oder Überdehnungen. Dieser Zustand kommt relativ häufig vor.

    Besonderheiten der Therapie: 

    Bei frischen Verletzungen ist eine direkte Naht der Bänder meist möglich. Bei einer chronischen Instabilität des Sprunggelenkes mit ständig wiederkehrenden Umknickverletzungen muss eine operative Bandplastik durchgeführt werden. Körpereigene Sehnen können dabei verwendet werden.

    Verletzungsgefährliche Aktivitäten und Kontaktsport müssen 9 Monate nach OP pausiert werden.

    Im Regelfall beträgt die notwendige stationäre Therapie:
    2 -4Tage

  • Knorpelschaden

    Unsere Gelenke haben während eines langen Lebens tonnenschwere Lasten zu tragen. Doch erst Knorpel verleiht den Gelenken Beweglichkeit. Knorpel schützt unsere Gelenke und sorgt für einen reibungslosen Ablauf unserer Bewegungen. Das zeigt sich erst, wenn durch Verschleiß und Abnutzung Knorpelschäden – und damit Gelenkschmerzen – entstehen. Die moderne Knorpelchirurgie bietet innovative Operationsverfahren, um geschädigte oder zerstörte Knorpel wiederherzustellen. 

    Besonderheiten der Therapie: 

    Abhängig von Größe und Art des Knorpelschadens stehen verschiedene operative Techniken zur Verfügung.

    Kleine Knorpelschäden können mit einer sog. Mikrofrakturierung erfolgreich behandelt werden. Durch das gezielte Setzen von kleinen Löchern in der Defektzone kommt es zu Einblutungen aus dem Knochenmark. Blutstammzellen haften an der Stelle der Mikrofrakturierung an.  Daraus entsteht ein sog. Super-Clot. Diese Stammzellen differenzieren zu Faserknorpelzellen und decken den ursprünglichen Effekt.

    Mittlere Defektgrößen mit Veränderungen im Bereich des darunterliegenden Knochens (subchondraler Knochen) können mit einer sog. Osteochondralen autologen Knorpel-Knochen-Transplantation  (OATS) erfolgreich behandelt werden. Dazu werden in minimal-invasiver Technik Knorpel-Knochen-Zylinder aus nicht belasteten Bereichen des (meist) Kniegelenkes gewonnen und in das Defektareal transplantiert.

    Größere Knorpelschäden werden mit einer autologen Knorpeltransplantation (ACT) versorgt. Dazu muss in einem ersten kleinen arthroskopischen Eingriff Knorpelgewebe gewonnen werden, welches zur Anzüchtung in ein Speziallabor geschickt wird. Ca. 6 Wochen später kann der gezüchtete Knorpel in den Defekt im Rahmen einer zweiten arthroskopischen Operation transplantiert werden. In der akuten Heilungsphase (i.a. 6 Wochen muss eine strenge Teilbelastung eingehalten werden). Verletzungsgefährliche Aktivitäten und Kontaktsport müssen 9 Monate nach OP pausiert werden.

    Im Regelfall beträgt die notwendige stationäre Therapie:
    Entnahme: 1 Tag 
    Replantation: 2-4 Tage

Die operative Behandlung von Sprunggelenksverletzungen

In unserer spezialisierten Fachabteilung für Sporttraumatologie bieten wir breites Leistungsspektrum an arthroskopischen Operationen des Sprunggelenkes.

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  1. Diagnostik & Vorbereitung
  2. Behandlung & Aufenthalt
  3. Therapie & Nachsorge

Diagnostik & Vorbereitung

Im Rahmen der ambulanten Vorstellung in unserer Sprechstunde erfolgt eine klinische Untersuchung und Evaluierung des Sprunggelenks:

  • Wenn noch nicht vorhanden wird eine entsprechende Bildgebung (Röntgen, MRT, CT) eingeleitet.
  • Es erfolgt die Besprechung der Therapieoptionen und die Planung der weiteren Therapie.
  • Im Falle einer notwendigen Knorpelzelltransplantation wird die Vorbereitung und Abstimmung mit der Tissue-engeneering Firma getroffen

Behandlung & Aufenthalt

Die stationäre Aufnahme erfolgt am Tag der OP:

  • Vorbereitung der OP ggf. mit Anlage einer regionalen Nervenblockade
  • Nach der Versorgung Überwachung und Schmerztherapie im Aufwachraum
  • Anschließend Verlegung auf Tagesstation
  • Hier Weiterführen der Schmerztherapie
  • Anleitung zur korrekten Mobilisierung durch die Physiotherapie
  • Versorgung mit notwendigen Hilfsmitteln (Sprunggelenksorthese)
  • Anleitung zur korrekten Verwendung der Hilfsmittel
  • Wundkontrollen
  • Besprechung des Behandlungsplans (wird mit dem Entlassbrief ausgehändigt)
  • Besprechung der Entlassunterlagen

Therapie & Nachsorge

Auch nach der Entlassung sind wir weiterhin für Sie da:

  • Ambulante Physiotherapie anhand des Behandlungsplans
  • Wundkontrollen
  • Fadenzug
  • Verlaufskontrollen

Weiterführende Informationen

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