Der Oberbegriff der arteriellen Verschlusskrankheit (Schaufensterkrankheit, Claudicatio intermittens) umfasst alle arteriellen Durchblutungsstörungen, die durch Gefäßverengungen oder Gefäßverschlüsse verursacht werden.
Bei der periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) oder Schaufensterkrankheit handelt es sich um eine Durchblutungsstörung der Beine oder Arme. Meist sind die Beine betroffen, deutlich seltener die Arme oder Hände.
Es liegen Verkalkungen in den Arterien vor, die aber noch keine Beschwerden verursachen.
Unter Belastung der Muskeln treten Schmerzen auf, z. B. beim Gehen. Diese können sich sich bei höherer Belastung, wie etwa beim Bergauflaufen verstärken.
Bei einer schmerzfreien Gehstrecke von mehr als 200 Meter, wird von Stadium IIa gesprochen, liegt die Gehstrecke unter 200 Meter, von Stadium IIb.
Schmerzen treten nicht nur bei Bewegung, sondern auch in Ruhe auf.
Das Stadium III ist eine akute Form der PAVK und bedarf einer nicht aufschiebbaren zügigen Therapie!
Es entstehen Wunden, die schlecht bis gar nicht abheilen. Die Füße sind blass und kalt.
Die Amputationsrate von Gliedmaßen ist im Stadium IV der PAVK am höchsten.
Typisch für die Schaufensterkrankheit sind Schmerzen beim Gehen. Im Spätstadium können dann auch Schmerzen in Ruhe auftreten.
Die PAVK ist eine schleichende Erkrankung. Anfangs verspüren die meisten noch keine Symptome. Allerdings verengen sich die Arterien in den Beinen im Verlauf zunehmend. Die Durchblutung nimmt ab, bei zunehmender Belastung treten schließlich Schmerzen auf. Die Lokalisation der Schmerzen, hängt vom Ort der Gefäßverengung ab. Diese können im Gesäß, im Oberschenkel aber auch und vor allem in der Wade auftreten.
Rauchen gilt als wesentlicher Risikofaktor für die Entstehung von Gefässverkalkungen und somit von Gefäßverengungen (Stenosen).
Hohes LDL-Cholesterin begünstigt die Entstehung von Arteriosklerose (Arterienverkalkung) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Durch Störung des Zuckerstoffwechsels ist der Blutzuckerspiegel der Betroffenen erhöht. Hohe Blutzuckerspiegel führen häufig zuerst an den kleinen und kleinsten Blutgefäßen und im späteren Verlauf der mittleren und großen Gefäßen zu Veränderungen. Aus den Gefäßschäden resultieren Durchblutungsstörungen.
Hierbei ist der Druck in den Gefässen dauerhaft erhöht, sodass Gefäße versteifen können. Im Verlauf kann es zu Verletzungen der Gefäßinnenwand kommen, was zur Folge hat, das Verkalkungen entstehen.
Bewegungsmangel erhöht das Risiko für PAVK.
Ungesunde Ernährung (Fastfood).
Zudem haben Betroffene mit PAVK ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt und Schlaganfall.
Die Untersuchung wird primär mit dem Ultraschall durchgeführt. Zur Basisdiagnostik gehört die Messung des Blutdruckes am Knöchel. Der Blutdruck am Knöchel wird zum Blutdruck am Arm in Bezug gesetzt und der sogenannte Ankle-Brachial-Index (ABI) bestimmt. Weiterführende Diagnostik beinhaltet das CT (Computertomographie) und MRT (Magnetresonanztomographie).
Die Behandlung der arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) ist je nach Stadium durch Gehtraining, medikamentöser Therapie, operativer Therapie, z. B. durch eine Bypass-Operation oder eine Aufdehnung der Arterie mittels Ballon (Ballondilatation) bzw. der Kombination aller Therapiemöglichkeiten gegeben.
Die konservative Therapie ist bis zum Stadium IIa, die Therapieform die primär zum Ansatz kommen sollte. Ab dem Stadium IIb die ergänzende, kombinierte Therapieform zur minimalinvasiven / operativen Therapieform.
Die konservative Therapie beinhaltet, die Einstellung und Optimierung der Risikofaktoren. Bei Bluthochdruck sollten spezifische Blutdrucksenker oder wassertreibende Medikamente eingenommen werden. Bei erhöhten Cholesterinwerte z. B. Statine. Raucher sollten aufhören zu rauchen. Gehtraining kann die Gehstrecke bei PAVK-Betroffenen verlängern.
Minimalinvasive Endovaskuläre Versorgung (PTA)
Hierbei wird das verengte bzw. verschlossene Gefäß mittels einer perkutanen transluminalen Angioplastie, kurz PTA, erweitert. Die Erweiterung erfolgt durch einen Ballon und ggf. wenn erforderlich in Kombination mit einem Stent. Die PTA erfolgt häufig in einer örtlichen Betäubung.
Allerdings gibt es Situationen, in denen die minimal-invasiven Eingriffe nicht möglich oder sinnvoll sind, bzw. aus der Erfahrung des Gefäßchirurgen heraus langfristig keinen Erfolg versprechen. Dann kommt die offen chirurgische Therapieform in Betracht.
Offene operative Versorgung (chirurgische Versorgung)
Einer der häufigsten Strategie ist der Bypass (Umleitung) und die Thrombendarteriektomie (Ausschälung).
Eine Gefäßoperation kann auch in Kombination mit offenem und minimal-invasivem (PTA) Verfahren durchgeführt werden. Diese Form des Eingriffs nennen wir „Hybrid-Operation“.